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2. Kegelmeisterschaft mit Gartenfest

Kegeln wie anno dazumal auf einer nachgebauten Bayerischen Kegelbahn im Schulhof

Chamerau. „Gut Holz“ und „Alle Neune!“ so schallt es seit mindestens 100 Jahren auf Bayerns Kegelbahnen. Etwa um das Jahr 1900 haben diese Freizeitgestaltung nur Männer ausgeübt, Frauen wollte man diese Art Körperertüchtigung nicht zumuten. Und man stelle sich einmal vor, so dachten die „Herren der Schöpfung“ damals, wenn auch die Frauen dann noch nach dem Kegeln dem Genuss von Gerstensaft zusprechen würden. Nicht auszudenken! Also blieb man unter sich und freute und trank sich zu.

Wie sahen damals Kegelbahnen aus? Die nachgebaute Bahn der Kegelabteilung soll einen Einblick geben wie es „Früher“ einmal war. Für uns heute kaum vorzustellen. Keine Automatik half bei Aufstellen, erst recht keine beim Addieren. Zum Aufstellen benötigte man so genannte „Kegelbuam“. Ganze Generationen von ihnen verdienten sich mit dem Aufstellen der Kegel ein beachtliches Taschengeld, und wenn man einem besonders spendablen Kegler was Gutes tun wollte, stieß man mit dem Fuß fast unsichtbar den letzten Kegel um: „Alle Neune!“ Dann erhöhte sich das Taschengeld erheblich. Aber wehe dem Kegelbuam, dem das Unsichtbare nicht gelang, dann war es aus mit der Taschengeldherrlichkeit! Ehrlich währt eben am längsten!  

Auf dem Gartenfest der Kegelabteilung können die Besucher kegeln wie zu Großvaters Zeiten: Die jüngste Abteilung des FC  baute im Schulhof eine Holzkegelbahn auf. Dort können Keglerfreunde sich in die Vergangenheit zurückversetzen und kegeln wie anno dazumal.

Die FC Kegelabteilung  lässt sich immer mal wieder was „Neues“ einfallen. "Es geht darum, den Zusammenhalt in der Gemeinde immer weiter zu festigen", sagt Abteilungsleiterin Ulrike Wanninger. Damit sich "was rührt", sei den Mitgliedern erstmals 2009 die Idee gekommen, eine  Bayerische Kegelbahn nachzubauen. Die Gemeinde stellte wie auch dieses Jahr dafür  den Schulhof zur Verfügung. Am Samstag, 9. Juli um 15 Uhr beginnt die zweite offene Kegelmeisterschaft. "Schon das erste Kegelturnier war ein großer Erfolg", so Wanninger. Jeder könne mitmachen und sich bei 10 Schub in die Vollen, um den Wanderpokal und um weitere Preise sein Glück versuchen.

Die Vorbereitungen zur 2. Kegel­meisterschaft, veranstaltet von der Kegelabteilung des FC Chamerau mit Gartenfest am 9. Juli unter der Schirmherrschaft von Florian Wanninger, auf einer nachgebauten bayerischen Kegelbahn mit Ku­geln und Kegeln, die schon mindes­tens 70 Jahre alt sind, laufen bereits auf Hochtouren. Als Preise winken dem Sieger ein herrlicher Wanderpokal, der sich zurzeit im Besitz von Jörg Lepper befindet, und 30 Liter Bier sowie ein Gutschein für 4 Stunden Kegeln auf der Bahn im Haus des Gastes. Als zweiter Preis sind ausgesetzt 20 Liter Bier plus 3 Stunden Kegeln. Dem dritten Sieger winken 10 Liter Bier sowie 2 Stunden Kegeln. Der Preis für 10 Schübe in die Vollen beträgt drei Euro. Jeder Kegler hat durch „Nachkauf“ die Chance, sein Ergebnis zu verbessern. Die Siegerehrung findet gegen 22 Uhr statt. Da Kegeln auch heute noch wie vor 100 Jahren Durst macht, werden die Teilnehmer das Gartenfest zu schätzen wissen. So lässt sich auf angenehme Weise ein Stück Alltagsgeschichte erleben.

Zum Gartenfest, das ebenfalls seinen Beginn um 15 Uhr hat, werden neben Getränken, Steckerlfisch, Gegrilltes und natürlich Kaffee und Kuchen angeboten. Die Kegelabteilung hofft auf rege Beteiligung von seitens der Bevölkerung und der Vereine. 

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   In mühevoller Arbeit wurde von der Kegelabteilung des FC Chamerau eine bayerische Kegelbahn nach altem Muster errichtet